Arthrose stellt im weltweiten Maßstab die häufigste Erkrankung der Gelenke bei erwachsenen Menschen dar. Schätzungen zufolge leidet etwa jeder Zehnte unter den Beschwerden. Der Verschleiß des Gelenkknorpels, sorgt bei den Betroffenen für teils starke Schmerzen, die mit Entzündungen einhergehen. Auch wenn es ebenfalls mechanische und weitere Ursachen für den Abbau des Knorpels gibt, werden zahlreiche Arten der Arthrose durch chronische Entzündungen ausgelöst, die im Körper vorherrschen [1]. So kann CBD bei Arthrose helfen. Besonders Übergewicht oder das Altern, gehen oft mit einer Zunahme an chronischen Entzündungen einher. Cannabidiol hat gezeigt, dass es anti-entzündliche Eigenschaften besitzt und könnte so bei der Behandlung von Arthrose hilfreich sein [2].
Eine Online-Plattform für Patienten mit Arthrose hat eine Umfrage durchgeführt, deren Ergebnisse 2019 auf dem Europäischen Kongress für Rheumatologie in Madrid präsentiert wurden. Dabei untersuchte man, wie Arthrose-Patienten medizinisches Cannabis und CBD wahrnehmen. Mehr als die Hälfte der 1059 Teilnehmer haben diese Produkte zur Behandlung ihrer Symptome verwendet, wovon 97% über eine Verbesserung berichteten, besonders in Bezug auf den Schlaf und die Schmerzen [3].
Die meisten der Teilnehmer in der Umfrage berichteten, dass sie CBD nicht ausschließlich für die Verbesserung der Schmerzen und Entzündungen einnehmen, sondern auch für andere Probleme, die im Zusammenhang mit der Gelenkerkrankung auftreten. Darunter befinden sich die Verbesserung des Schlafes, der körperlichen Funktion, sowie die Verbesserung von Depressionen und Angstzuständen, die mit Arthrose und den dadurch verursachten Schmerzen einhergehen.
Im September 2019 veröffentlichte die amerikanische Arthritis Foundation auf Grundlage ihrer eigenen nationalen Umfrage die ersten Guidelines für den Gebrauch von CBD bei Erwachsenen mit Arthrose [4]. Darin wird beschrieben, dass es zur Zeit zu wenige Untersuchungen gibt, um die Verwendung von CBD in der klinischen Medizin zu rechtfertigen. Dennoch könnte die Einnahme dabei helfen die Symptome zu lindern. Dafür sollte man zweimal täglich einige Milligramm CBD über mehrere Wochen einnehmen, um festzustellen, ob die Behandlung bei einem selbst anschlägt. Generell sollte CBD jedoch nicht als Ersatz für eine medizinische Betreuung im Krankheitsfall angesehen werden.
In vielen Fällen wird Arthrose mit freiverkäuflichen, entzündungshemmenden Schmerzmitteln, wie Ibuprofen, Diclofenac oder Aspirin behandelt, die in hohen Dosierungen und langfristiger Einnahme mit teils starken Nebenwirkungen für den Verdauungstrakt und die inneren Organe einhergehen können [5]. Während klinische Langzeitdaten für die Sicherheit von CBD noch ausstehen, gibt es nur wenige Hinweise auf ernstzunehmende Nebenwirkungen aus den Erfahrungsberichten der Nutzer [6].
Eine aktuelle Studie, die im Journal “Current Opinion in Rheumatology” veröffentlicht wurde, demonstrierte, dass CBD anti-arthritische Effekte besitzt, die unabhängig der Cannabiniod-Rezeptoren sind und dabei helfen können, Schmerzen zu kontrollieren und Entzündungen zu reduzieren [7]. Das Team der deutschen Forscher um Torsten Lowin und Matthias Schneider im Funktionsbereich & Hiller Forschungszentrum für Rheumatologie in der Poliklinik Düsseldorf merkte an, dass eine zunehmende Zahl der Patienten mit rheumatoider Arthritis Cannabis trotz bisweilen geringer Datenlage zur Behandlung ihrer Symptome verwenden.
Wie wir bereits in unserem Artikel über die Datenlage zu den positiven Effekten von CBD dargelegt haben, hinkt die Forschung den Erfahrungsberichten zu diesem Stoff aus verschiedenen Gründen hinterher. Wir können allerdings davon ausgehen, dass in Zukunft mehr Studien bezüglich des Zusammenhangs von Cannabidiol und Arthrose veröffentlicht werden. Bis dato bleibt zu sagen, dass wir starke Hinweise haben, die für eine positive Wirkung sprechen und bereits weit vorher in Erfahrungsberichten und Umfragen beschrieben wurde. Daher ist CBD definitiv einen Versuch wert.